Berlin: „Ich bin zutiefst betroffen darüber, dass am Bundeswehr-Standort Diepholz tatsächlich mehr Dienstposten gestrichen werden sollen als vorgestern vom Bundesverteidigungsministerium bekannt gegeben worden ist“, teilt der hiesige Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig mit.
„Da das Waffensystemunterstüt-zungszentrum nach Schönewalde-Holzdorf in Brandenburg verlagert werden soll, ergibt sich nunmehr eine Reduzierung der Dienstposten von 1020 auf nur noch 200. Obwohl das Verteidigungsministerium die volle Verantwortung für die fehlerhafte Darstellung in seinen veröffentlichten Dokumenten übernimmt, ist solch eine falsche Aussage in ihrer Wirkung absolut verheerend.“
Um auf die fatalen Folgen für die hiesige Region aufmerksam zu machen, will Knoerig sich daher direkt an Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière wenden. In einem Schreiben will er an den Minister appellieren, seine Entscheidung im Interesse der betroffenen Soldaten und zivilen Mitarbeiter sowie der hiesigen Bevölkerung, die „nach dem großen Aufatmen gestern nun vor einer großen Enttäuschung stehen“, zu überdenken. „Diese Fehlmeldung ist mit Abstand das Schlimmste, was ich im Laufe meiner bisherigen parlamentarischen Arbeit erlebt habe“, erläutert der Abgeordnete. „Dass ich den Menschen in meiner heimischen Region verkündet habe, der Bundeswehr-Standort mit künftig insgesamt 530 Dienstposten sei sicher, und dieses Versprechen jetzt zurücknehmen muss, hat mich sehr getroffen.“
„Solch ein Fehler geht zu Lasten einer gesamten Region“, so Knoerig weiter. „Deshalb werde ich den Minister inständig bitten, den Standort am Leben zu erhalten und hier nicht nur Bruchstücke eines einstmals großen Stützpunktes übrig zu lassen. Das Waffensystemunterstützungszentrum mit seinen insge-samt 330 Soldaten ist das Herz unseres Fliegerhorstes; deshalb kann nach Ab-zug dieses Truppenteils keineswegs mehr von einem vitalen Standorterhalt gesprochen werden.“ In diesem Zusammenhang weist Knoerig auch darauf hin, dass im Rahmen der Standortreform hauptsächlich die Aspekte Funktionalität und Kosteneffizienz speziell unter Berücksichtigung der besonderen Situation im ländlichen Raum ausschlaggebend sein sollten.
„Selbst wenn der Fehler seitens des Ministeriums eingestanden worden ist, sind die entstandenen Irritationen bei der hiesigen Bevölkerung, insbesondere bei den betroffenen Soldaten und Zivilbeschäftigten, keineswegs akzeptabel“, hält Knoerig fest. Seit seinem Amtsantritt hat er sich kontinuierlich für den Diepholzer Bundeswehr-Standort stark gemacht. So setzte er sich u.a. im ver-gangenen Jahr für den Erhalt des zugehörigen Materiallagers ein. Innerhalb des Deutschen Bundestages hat er hierzu eine Initiative mit sieben weiteren CDU-Abgeordneten ins Leben gerufen. Im Ergebnis konnte eine Verlängerung der Dienstposten erzielt werden. „Ausgerechnet diese sollen jetzt den Erhalt des Standortes sichern. Das passt vorn und hinten nicht zusammen“, so Knoerig abschließend.