Eine politische Gesprächsrunde mal nicht im Fernsehen, sondern live und zum Mitreden: dieser Einladung sind am vergangenen Mittwochabend gut 20 Interessierte in die Körstube gefolgt. Die Gäste waren partei- und generationenübergreifend, hochkarätig auch die Besetzung der Politprofis. Stadtverbandsvorsitzender Marcel Scharrelmann begrüßte unter ande-ren den neuen Landtagsvizepräsidenten Karl-Heinz Klare, Mitglied des Landtags Volker Meyer und den Diepholzer Bürgermeister Dr. Thomas Schulze.

Volker Meyer gewährte interessante Einblicke in seine Arbeit als Mitglied des Landtages und sprach politische Themen auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene an. Wie eng diese Ebenen miteinander verknüpft sind, wurde beispielsweise klar, als Meyer auf die Entwicklung der Krankenhäuser im Kreis Diepholz einging und dabei der Stadt Diepholz ein großes Lob für ihre Unterstützung bei der Aufgabe der medizinischen Versorgung und der Gründung eines Facharztzentrums in der Kreisstadt aussprach.
Solches Lob hörte der Diepholzer Bürgermeister gerne. Seine Fragen zielten aber auch kritisch auf die zu erwartenden Veränderungen durch den Wechsel in Hannover ab und erin-nerten an die Versprechungen der neuen Regierungsparteien, die im Wahlkampf gemacht wurden, z.B. in Bezug auf die Einrichtung der Ganztagsschulen. Bei allem allgemeinen Politikinteresse war bei den Redebeiträgen des amtierenden Bürgermeisters klar: sein Herz schlägt für Diepholz.

Der neue Landtagsvizepräsident Karl-Heinz Klare äußerte in seinem Redebeitrag auch seine Besorgnis darüber, wie nach dem Regierungswechsel mit der Schulpolitik aber auch der Zusammenlegung von Kreisen in Niedersachsen umgegangen werden wird.

Vorsitzender Marcel Scharrelmann zeigte sich begeistert von der Themenvielfalt, die während des Abends zwischen allen Teilnehmern diskutiert wurde, vom Bau der Umgehungsstraße in Barnstorf, über die aktuelle Situation am Dümmer bis hin zur Einrichtung von Mensen an den Diepholzer Schulen.
Nicht zuletzt, sondern mit am Wichtigsten, war die wiederkehrende Frage nach den Möglichkeiten, die Bevölkerung mehr für politische Fragen und Entscheidungen zu interessieren und einzubeziehen. Mit Blick auf die Bundestagswahl stellte CDU-Kreisvorsitzender Karl-Heinz Klare die Frage, ob die CDU bereits die richtigen Themen in die Öffentlichkeit gebracht hat, um die Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Bürgervertreterin Mona Leukhardt stellte fest, dass die Politikverdrossenheit kein Problem allein der zukünftigen jugendlichen Wähler-generation ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema. Solche Probleme finden ihren Lösungsansatz oftmals im Kleinen, deswegen ihr Tipp: Das nächste Mal beim Klönabend dazu kommen und mitreden!